Mit mas­si­ver Ge­walt geht die Po­li­zei gegen Atom­kraft­geg­ne­rIn­nen an der Bahn­stre­cke des Cas­tor­trans­ports vor. Es gibt be­reits zahl­rei­che Ver­letz­te durch Pfef­fer­spray, Reiz­gas, Was­ser­wer­fer und knüp­peln­de Rei­ter­staf­feln. Die Ein­satz­kräf­te schie­ßen in gro­ßem Aus­maß un­ge­zielt Trä­nen­gas­gra­na­ten in die Menge der De­mons­trie­ren­den. Auch Pio­nier­pan­zer der Bun­des­wehr wur­den von Au­gen­zeu­gIn­nen im Ein­satz­ge­biet ge­sich­tet. Nach Be­rich­ten von ZDF-Kor­re­spon­den­ten wur­den Pres­se­ver­tre­te­rIn­nen auf­ge­for­dert, das Ge­biet zu ver­las­sen, da die Po­li­zei nicht für die Si­cher­heit der Jour­na­lis­tIn­nen ga­ran­tie­ren könne. Chris­toph Klei­ne, Spre­cher der Kam­pa­gne ‚Cas­tor Schot­tern‘ er­klär­te dazu: „Of­fen­sicht­lich möch­te die Po­li­zei bei ihren Ge­walt­ex­zes­sen keine Zeu­gen haben“. Die Rote Hilfe for­dert Me­di­en und Öf­fent­lich­keit auf, nicht weg­zu­schau­en, wenn die Po­li­zei im In­ter­es­se der Atom­in­dus­trie den le­gi­ti­men Wi­der­stand gegen den Cas­tor-Trans­port mit Ge­walt zu zer­schla­gen ver­sucht.

Ma­thi­as Krau­se für den Bun­des­vor­stand der Roten Hilfe e.V.

Die hoch­ge­rüs­te­te Po­li­zei be­rei­tet sich lo­gis­tisch und pro­pa­gan­dis­tisch auf die Zer­schla­gung der An­ti-Cas­tor-Pro­tes­te vor. Mehr als 16000 Po­li­zei­be­am­tIn­nen wer­den dafür ein­ge­setzt, für die Atom­kon­zer­ne die Ent­sor­gung ihres ra­dio­ak­ti­ven Gift­mülls gegen alle Pro­tes­te mit Ge­walt durch­zu­set­zen.

Anfang September wurde in Frankfurt am Main ein Anfang 20 jähriger Mann zu Hause von 2 Mitarbeitern des Verfassungsschutzes aufgesucht. Unter dem Vorwand mit ihm ein „intellektuelles Gespräch“ über die Kurdistanfrage zu führen, verwickelten sie ihn in ein Gespräch. Er wurde von den äußerst zuvorkommenden Verfassungsschützern zur Arbeit gefahren und dabei über kurdische Zusammenhänge befragt. Im Verlauf des Gespräches ging es um die Frage, was denn am Verfassungsschutzbericht verkehrt sei, und eine „Diskussion“ darüber. Anschließend wurde ein 2tes Treffen am nächsten Tag vereinbart. Dieses kam jedoch nicht zustande, da der Betroffene inzwischen die Lage erkannt hatte und jede weitere Zusammenarbeit ablehnte. Vor einer Woche kam es jedoch zu einem weiteren Anquatschversuch bei dem Betroffenen. Diesmal lehnte er jedoch entschieden und bestimmt jede Zusammenarbeit ab, und äußerte, dass er kein Interesse an weiteren Gesprächen habe.

Die Bun­des­po­li­zei hat am gest­ri­gen Mitt­woch an­ge­kün­digt, die Bun­des­wehr werde an­läss­lich der Pro­tes­te gegen den Cas­tor-Trans­port „wahr­schein­lich“ einen Ver­bin­dungs­of­fi­zier in den po­li­zei­li­chen Füh­rungs­stab ent­sen­den. Die Armee würde damit neben der Po­li­zei zu einer Ein­satz­trup­pe ge­macht, die die In­ter­es­sen der Atom­in­dus­trie gegen öf­fent­li­che Pro­tes­te ge­walt­sam durch­setzt.

Seit dem 17. Sep­tem­ber 2010 sind nicht ein­mal sechs Wo­chen ver­gan­gen, da hat es in Ber­lin am gest­ri­gen Diens­tag wie­der eine Durch­su­chungs­wel­le in lin­ken Läden und Ein­rich­tun­gen ge­ge­ben – davon be­trof­fen waren er­neut die Buch­lä­den „oh21“ und „Schwar­ze Risse“ sowie der „In­fo­la­den M99“.

Kurzer Prozess gegen Beschuldigte der Casino-Spontandemo
Verfahren wegen Körperverletzung an einem BFE-Beamten eingestellt

Zum heutigen Verfahren gegen eine 22jährige Studentin kamen 40 solidarische Prozessbeobachter_innen bereits ab 8:00 Uhr in einen der kleinen Räume des Frankfurter Amtsgerichts. Die Anklage lautete auf Körperverletzung eines Polizisten der ansässigen Beweis- und Festnahmeeinheit (BFE). Ihn sollte die Beschuldigte am 2. Dezember 2009 auf der Spontandemo nach der Räumung des Uni-Prestigegebäudes im Westend verletzt haben. Der Beamte habe „eine leichte Rötung im Gesicht und Spannungsschmerzen, die bis in die Nacht anhielten“ erlitten.


Mehr als drei Jahre nach den Protesten gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm ist gerichtlich festgestellt worden, dass die Massenverhaftungen und die Umstände der Ingewahrsamnahmen rechtswidrig waren und gegen die Menschenwürde verstießen.

Mehr als 1.100 Menschen waren während des G8-Gipfels in Rostock und Umgebung festgenommen und zum großen Teil in eigens errichteten Käfigen zusammengesperrt worden, in denen 24 Stunden am Tag das Licht brannte. Die Käfige, die in großen Hallen auf Steinboden aufgestellt worden waren, waren überfüllt und nicht einmal mit Pritschen ausgestattet, so dass die Gefangenen auf dem blanken Boden liegen mussten. Rund um die Uhr wurden sie dort von Videokameras überwacht.

„Po­li­zei ver­stieß beim G-8-Gip­fel mas­sen­haft gegen gel­ten­des Recht und gegen die Men­schen­wür­de“

Mehr als drei Jahre nach den Pro­tes­ten gegen den G-8-Gip­fel in Hei­li­gen­damm ist ge­richt­lich fest­ge­stellt wor­den, dass die Mas­sen­ver­haf­tun­gen und die Um­stän­de der In­ge­wahrs­am­nah­men rechts­wid­rig waren und gegen die Men­schen­wür­de ver­stie­ßen.

Meh­re­re hun­dert zum Teil schwer Ver­letz­te durch Knüp­pel, Was­ser­wer­fer und Reiz­gas, viele davon Se­nio­rIn­nen und Ju­gend­li­che, und zahl­rei­che Fest­nah­men, das ist die Bi­lanz der staat­lich an­ge­ord­ne­ten Es­ka­la­ti­ons­stra­te­gie bei der De­mons­tra­ti­on gegen das mil­li­ar­den­schwe­re Re­nom­mier­pro­jekt „Stutt­gart 21“ vom Don­ners­tag, den 30.09.2010.

Am 30.09. beginnt im berüchtigten Prozessbunker in Stuttgart-Stammheim der Prozess gegen Verena Becker wegen der 1977 stattgefundenen Tötung des damaligen Generalbundesanwalts Siegfried Buback. Auch 33 Jahre später und mehr als zwölf Jahre nach der Auflösung der RAF ist der Verfolgungswille der deutschen Justiz ungebrochen.

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