Die Bun­des­po­li­zei hat am gest­ri­gen Mitt­woch an­ge­kün­digt, die Bun­des­wehr werde an­läss­lich der Pro­tes­te gegen den Cas­tor-Trans­port „wahr­schein­lich“ einen Ver­bin­dungs­of­fi­zier in den po­li­zei­li­chen Füh­rungs­stab ent­sen­den. Die Armee würde damit neben der Po­li­zei zu einer Ein­satz­trup­pe ge­macht, die die In­ter­es­sen der Atom­in­dus­trie gegen öf­fent­li­che Pro­tes­te ge­walt­sam durch­setzt.


Was noch wäh­rend der Pro­tes­te gegen den G8-Gip­fel in Hei­li­gen­damm im Jahre 2007 für Em­pö­rung sorg­te – näm­lich der Ein­satz der Bun­des­wehr im In­nern gegen die au­ßer­par­la­men­ta­ri­sche Op­po­si­ti­on –, wird heute von den Po­li­zei­be­hör­den ganz selbst­be­wusst und un­ver­fro­ren im Vor­feld an­ge­kün­digt. In Hei­li­gen­damm war die Bun­des­wehr in der Kri­tik ge­stan­den, weil sie mit mi­li­tä­ri­scher Lo­gis­tik, unter an­de­rem mit Kampf­flug­zeu­gen und Späh­pan­zern, aber auch mit über 2000 Sol­da­tIn­nen den Ein­satz der Po­li­zei gegen De­mons­tran­tIn­nen un­ter­stützt hat­ten. Seit­dem ist die Bun­des­wehr laut einer Ant­wort der Bun­des­re­gie­rung auf eine An­fra­ge der Links­par­tei in über hun­dert Fäl­len im Rah­men der „Amts­hil­fe“ bei De­mons­tra­tio­nen als „Hilfs­trup­pe“ der Po­li­zei tätig ge­wor­den. Die An­kün­di­gung, dass die Bun­des­wehr die­ses Mal schon bei der Pla­nung der Maß­nah­men gegen Op­po­si­tio­nel­le ein­ge­bun­den wird, geht al­ler­dings noch einen deut­li­chen Schritt wei­ter. Damit wird nicht nur der ver­fas­sungs­ge­mä­ße Auf­trag der Bun­des­wehr – näm­lich die „Lan­des­ver­tei­di­gung“ – end­gül­tig ad ab­sur­dum ge­führt. Gleich­zei­tig wer­den die Geg­ne­rIn­nen der herr­schen­den Po­li­tik quasi zum mi­li­tä­ri­schen Geg­ner er­klärt, der nicht mehr sein selbst­ver­ständ­li­ches und grund­ge­setz­lich ga­ran­tier­tes Recht auf Mei­nungs­äu­ße­rung wahr­nimmt, son­dern als in­ner­staat­li­cher Feind mit mi­li­tä­ri­scher Logik be­kämpft wird. Die Rote Hilfe pro­tes­tiert gegen jeg­li­chen Ein­satz der Armee gegen De­mons­tran­tin­nen und De­mons­tran­ten. Sie wen­det sich gegen die Kri­mi­na­li­sie­rung der An­ti-Atom-Be­we­gung und wird im Rah­men ihrer Mög­lich­kei­ten po­li­tisch und fi­nan­zi­ell alle un­ter­stüt­zen, die bei den Cas­tor-Pro­zes­sen von staat­li­cher Re­pres­si­on be­trof­fen sind.

Ma­thi­as Krau­se für den Bun­des­vor­stand der Roten Hilfe e.V.

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